Tag 1
Am Donnerstag haben die Europameisterschaften in Lasko für einen Großteil des DBS-Teams mit der Gruppenphase im Einzel begonnen. Große Überraschungen blieben am ersten Wettkampftag aus.
Fast alle Athleten des deutschen Aufgebots spielten setzungsgemäß, so auch Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle in der Wettkampfklasse 3. Sie besiegten ihre Gruppengegner aus Slowenien und Österreich, bzw. Österreich und Italien klar und stehen bereits als Gruppensieger fest. Jan Gürtler, der ebenfalls in der WK 3 startet, muss nach einem Sieg und einer Niederlage am Freitag noch gegen den Belgier Benjamin Marotte an den Tisch.
Auch für die restlichen deutschen Spieler, die am Donnerstag bereits im Einsatz waren, stehen nun die entscheidenden Spiele zum Erreichen der K.O.- Phase an. Stephanie Grebe (WK 6), Lena Kramm (WK 9), Jörg Didion (WK 5) und Florian Hartig (WK 11) starten erst am Freitag in die Europameisterschaften, während Thomas Rau (WK 6) krankheitsbedingt nicht antreten kann.
Neben den letzten Gruppenspielen finden am Freitag in einigen Klassen auch bereits die ersten Runden der K.O.-Phase statt. „Nach einem unspektakulären ersten Tag geht es morgen in den meisten Klassen um den Einzug in die Endrunde“, blickt Bundestrainer Volker Ziegler voraus. „Es sind also einige sehr spannende Begegnungen zu erwarten, hoffentlich mit dem besseren Ende für unsere Spieler.“
Tag 2
Der zweite Wettkampftag der Europameisterschaften hatte es in sich: Für die meisten Athleten der Para-Tischtennis-Nationalmannschaft ging es in den heutigen Gruppenspielen um den Einzug in die Endrunde.
Und die Bilanz kann sich sehen lassen: Sandra Mikolaschek, Valentin Baus, Jörg Didion und Stephanie Grebe folgten Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger, die sich bereits gestern qualifiziert hatten, ins Viertelfinale. Jan Gürtler schaffte den Sprung ins Achtelfinale, unterlag dort aber. Für Corinna Hochdörfer und Juliane Wolf geht es morgen in den letzten Gruppenspielen noch um den Sprung ins K.O.-Feld, Lena Kramm spielt morgen um den dritten Platz, der jedoch aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht mit einer Medaille geehrt wird.
Für die Youngster Lisa Hentig, Tim Laue, Joshua Wagner, Yannik Rüddenklau, Marlene Reeg und Florian Hartig ist der Einzel-Wettbewerb hingegen nach der Gruppenphase beendet.
In der Wettkampfklasse 3 gewann Jan Gürtler sein letztes Gruppenspiel gegen den Belgier Marotte souverän mit 3:0 und zog somit als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein. Dort traf er am Freitagabend auf Dacian Makszin aus Rumänien, dem er heute nicht genug entgegenzusetzen hatte – das Spiel ging mit 3:1 an den Rumänen. Somit konnte der Berliner Thomas Brüchle und Tom Schmidberger, die als Gruppenerste heute Abend nicht an den Tisch mussten, leider nicht ins Viertelfinale folgen. Dort wartet morgen Vasyl Petruniv aus der Ukraine auf Brüchle, während Schmidberger von Vladimir Toporkov (RUS) herausgefordert wird.
Bei den Damen unterstrich Sandra Mikolaschek in den WKs 4-5 ihre Medaillen-Ambitionen mit einem klaren Gruppensieg und steht nun am Samstag imViertelfinale der Russin Aleksandra Vasileva gegenüber, die zurzeit den 14. Platz der Weltrangliste in der WK 4 innehat. Die zweite Dame in den WKs 4-5, Lisa Hentig, schied als Gruppenletzte aus.
In der WK 5 der Herren konnten sich dafür beide deutsche Spieler für das Viertelfinale qualifizieren, wobei es sowohl Valentin Baus als auch Jörg Didion spannend machten. Baus verlor nach seinem gestrigen Sieg gegen den Türken Hamza Caliskan heute in einem engen Match gegen Bart Brands aus Belgien – der aber wiederum gegen Caliskan verlor. Somit hatten alle drei Spieler eine 1:1 Bilanz, Baus zog aber aufgrund des Satzverhältnisses als Gruppenzweiter hinter dem Türken in das Achtelfinale ein. Jörg Didion startete erst heute in den Wettkampf und verlor sein erstes Spiel äußerst knapp in fünf Sätzen gegen Weltranglisten-Zweiten Ali Ozturk (TUR), setzte sich dann aber ebenso knapp gegen den Russen Grigorii Isakov durch und löste somit ebenfalls sein Ticket für die Endrunde. Im Viertelfinale gibt es dann morgen für Baus eine Neuauflage des paralympischen Halbfinals von 2016 gegen Mitar Palikuca aus Serbien, während Didion auf Tommy Urhaug aus Norwegen trifft.
Eine beeindruckende Form zeigte Stephanie Grebe in der WK 6: Sie bezwang die in der Weltrangliste einen Platz vor ihr notierte Antonina Khodzynskaya (UKR) mit 3:1 und ließ der Norwegerin Merethe Tveiten keine Chance. Am Samstag bekommt es die Silbermedaillengewinnerin von Rio im Viertelfinale nun mit Katarzyna Marszal aus Polen zu tun.
In der WK 6 der Männer lief es für Tim Laue nicht so rund: Er unterlag sowohl dem Briten David Wetherill als auch dem Italiener Raimondo Alecci und schied somit als Gruppendritter aus.
Corinna Hochdörfer (WK 7) überzeugte in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen die Schwedin Smilla Agnes Sand mit einem glatten 3:0 Sieg und will nun am Samstag die Sensation versuchen: Mit einem Sieg gegen den Gruppenkopf Kubra Korkut (TUR) könnte die junge Pfälzerin ins Halbfinale einziehen. Etwas besser ist die Ausgangslage für Juliane Wolf in der WK 8: Auch sie hat nach der heutigen Niederlage gegen Aida Dahlen aus Norwegen ein gewonnenes und ein verlorenes Spiel zu Buche stehen, muss aber am Samstag als Gruppenkopf nur noch gegen die Nummer Vier ihrer Gruppe, Suzan Klomp (NED), gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen.
Joshua Wagner verlor in der WK 8 nach seinem tollen Sieg gegen Fredrik Johanson (NOR) sein letztes Gruppenspiel gegen den Briten Aron McKibbin und schied somit als Gruppendritter aus. Ganz ohne Sieg blieb Yannik Rüddenklau in der WK9 in einer sehr ausgeglichenen Gruppe.
Auch Lena Kramm blieb in der WK 9 bisher gegen die vor ihr notierten Karolina Pek (POL) und Neslihan Kavas (TUR) sieglos – da hier nur vier Teilnehmerinnen starten, werden hier die Platzierung im Jeder-gegen-Jeden Modus ausgespielt. Gegen Olga Gorshkaleva (RUS) geht es nun morgen um den dritten Platz, der jedoch aufgrund des kleinen Teilnehmerfelds nicht mit einer Medaille honoriert wird.
Für die 17-jährige Marlene Reeg (WK10) und den EM- Erststarter Florian Hartig (WK11) reichte es in ihren Dreiergruppen nicht für einen Sieg.
Tag 3
Thomas Schmidberger ist Europameister
Silber für Mikolaschek und Wolf, Bronze für Brüchle
Der heutige Final-Tag in den Einzel-Wettbewerben verlief aus deutscher Sicht überwiegend erfreulich. Grund zur Freude hatte Thomas Schmidberger, der sich in der Wettkampfklasse 3 den Europameister-Titel sicherte. Sein Teamkamerad und Titelverteidiger Thomas Brüchle gewann im slowenischen Lasko Bronze, während Sandra Mikolaschek (WKs 4-5) und Juliane Wolf (WK 8) erst im Finale gestoppt werden konnten.
Valentin Baus und Jörg Didion mussten sich in der WK 5 jedoch beide im Viertelfinale geschlagen geben, ebenso wie Stephanie Grebe in der WK 6 und verpassten somit eine Medaille.
Für Schmidberger hätte der Samstag nicht besser laufen können: Am Mittag setzte er sich zunächst im Viertelfinale in drei Sätzen gegen den Russen Vladimir Toporkov durch, bevor er am Nachmittag im Halbfinale Aleksander Öhgren aus Schweden gegenüber stand. Öhgren konnte zwar den ersten Satz für sich entscheiden, in der Folge ließ Schmidberger dem Weltranglisten-Fünften jedoch nicht mehr den Hauch einer Chance und zog sicher ins Finale ein. Währenddessen unterlag am Nebentisch Thomas Brüchle in einem umkämpften zweiten Halbfinale dem Franzosen Florian Merrien, nachdem er sein Achtelfinal-Spiel gegen Vasyl Petruniv (UKR) ebenfalls gewinnen konnte. Die finale Ansetzung in der WK 3 lautete also Schmidberger gegen Merrien. Eigentlich ist die Bilanz des 25-jährigen Bayern gegen den Franzosen positiv, zuletzt war er ihm allerdings im Finale der Bayreuth Open unterlegen. Nicht so jedoch heute. Nachdem das Match sehr ausgeglichen begonnen hatte, fand Schmidberger beim Stand von 1:1 Sätzen zunehmend die besseren Antworten und holte sich schließlich nach vier Sätzen den Europameistertitel zurück, den er nach 2013 vor zwei Jahren an Thomas Brüchle verloren hatte.
Auch Sandra Mikolaschek hatte Anlass zu guter Laune. Die 20-jährige Wahl-Düsseldorferin zeigte in den WKs 4-5 bereits in ihrem Viertelfinale gegen Aleksandra Vasileva (RUS) Nervenstärke und zog mit einem 3:1-Sieg ins Halbfinale ein. Dort wartete die in der Weltrangliste einen Platz hinter ihr notierte Dauerrivalin Nada Matic aus Serbien. Doch auch von Matic ließ sich Mikolaschek trotz des verlorenen ersten Satzes nicht aus der Ruhe bringen und entschied die folgenden drei Durchgänge für sich. Damit stand die Jura-Studentin nach 2013 zum zweiten Mal in einem Europameisterschaftsfinale. Hier erwies sich leider auch dieses Mal die Paralympics-Siegerin Borislava Peric-Rankovic als zu stark – die Serbin krönte sich mit 3:1 erneut zur Europameisterin.
Ebenfalls über Silber freuen darf sich Juliane Wolf in der WK 8 der Damen. Die Offenburgerin gewann am Morgen ihr Semi-Finale gegen die Ungarin Zsofia Arloy in vier Sätzen, unterlag jedoch im Finale abermals Aida Dahlen aus Norwegen. Die beiden Finalistinnen waren bereits in der Gruppe aufeinander getroffen und schon da hatte sich die Norwegerin nervenstark und in bestechender Form präsentiert. Und auch im Finale entschied Dahlen das wie immer heiß umkämpfte Duell mit der 29-jährigen Wolf mit 3:1 für sich und verteidigte somit ihren Titel.
Nicht rund lief es dagegen für Stephanie Grebe in der WK 6. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von Rio traf im Viertelfinale auf Katarzyna Marszal aus Polen. Dass dieses Aufeinandertreffen interessant werden würde, konnte man sich beim Blick auf die Weltrangliste bereits denken: Grebe ist auf Rang 5 gelistet, Marszal direkt dahinter auf Rang 6. Und tatsächlich entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Polin holte sich die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 11:13, Grebe stellte mit einem 12:10 im dritten Durchgang den Anschluss wieder her, doch Marszal hatte mit einem 11:9 im vierten Satz dieses Mal das bessere Ende für sich. Damit verpasste die Hamburgerin ihre angepeilte Einzelmedaille.
Einem weiteren Silbermedaillen-Gewinner von Rio erging es in der WK 5 der Herren genauso: Valentin Baus traf im Viertelfinale auf den Serben Mitar Palikuca, den er im Halbfinale der Paralympics noch besiegt hatte. Heute jedoch revanchierte sich die serbische Nummer 5 der Welt und ließ nicht einmal einen Satzgewinn des Bochumers zu. Auch für Jörg Didion war im Viertelfinale Endstation. Der 45-jährige Trierer unterlag dem in der Weltrangliste acht Plätze vor ihm geführten Norweger Tommy Urhaug ebenfalls in drei Sätzen.
In der WK 7 hätte Corinna Hochdörfer eine Sensation gebraucht, um den Sprung ins Halbfinale zu schaffen, denn sie traf in ihrem letzten Gruppenspiel auf die türkische Nummer 2 der Welt, Kubra Korkut. Die Sensation verpasste sie zwar, konnte der späteren Europameisterin aber immerhin einen Satz abnehmen – ein Ergebnis, mit dem die 21-jährige bei ihrer ersten Europameisterschaft durchaus zufrieden sein kann.
Der Bundestrainer zieht ein positives Fazit der ersten Turnierhälfte: „Wir freuen uns sehr mit den vier Medaillengewinnern“, so der Bundestrainer. „Der Titel in der WK3 ist nun schon seit 2013 in deutscher Hand. Wir versuchen, nun auch im Team gute Ergebnisse zu erzielen.“
Tag 4
Für die Para-Tischtennis-Athleten haben am Sonntag die Team-Wettkämpfe der Europameisterschaften im slowenischen Lasko begonnen.
Während Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle in der Wettkampfklasse 3 ihre beiden Gruppenspiele gegen Spanien und Slowenien souverän gewannen und somit bereits ins Halbfinale einzogen, müssen Valentin Baus und Jan Gürtler in der WK 5 nach ihrem ersten Sieg gegen Norwegen am Montag noch zweimal in der Gruppe an den Tisch.
Sandra Mikolaschek und Lisa Hentig (WKs4-5) verloren ihr Debüt gegen das Duo aus Russland mit 0:2, ebenso wie Yannik Rüddenklau/Joshua Wagner (WK 9), die in ihrem ersten Spiel gegen die in ihrer Gruppe an Position 1 gesetzten Italiener das Nachsehen hatten.
In den WKs 9-10 der Damen unterlagen Marlene Reeg und Lena Kramm zwar in ihrem ersten Spiel gegen die Türkei, konnten aber das Aufeinandertreffen mit dem Team aus Israel für sich entscheiden. Nun geht es am Montag im Spiel gegen Ungarn um den Einzug ins Halbfinale.
Juliane Wolf, Stephanie Grebe und Corinna Hochdörfer starten erst am Montag in den Team-Wettbewerb der WKs 6-8, dafür müssen sie dann direkt zweimal an den Tisch: In ihrem ersten Spiel treffen sie auf Russland, bevor es am Nachmittag zu einem Duell mit Schweden kommt.
Tag 5
Wenn es am Dienstag in die heiße Phase um die Europameisterschafts-Medaillen in den Team-Wettbewerben geht, hat die deutsche Mannschaft noch fünf Eisen im Feuer. Ganze vier deutsche Teams stehen in Lasko sogar bereits im Halbfinale und haben somit Edelmetall sicher und auch für Sandra Mikolaschek und Lisa Hentig ist in ihrer Fünfergruppe noch eine Medaille möglich.
Bereits am Sonntagabend stand fest, dass die amtierenden Europameister der Wettkampfklasse 3 auch 2017 im Semifinale stehen: Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle gewannen ihre Gruppe klar und warten nun nur noch auf ihren Gegner. Dieser wird am Dienstagmorgen zwischen Österreich und Polen ermittelt, am Abend geht es dann um den Einzug ins Finale.
Auch Valentin Baus und Jan Gürtler sicherten sich mit dem Gruppensieg bereits ihre Medaille in der WK 5. Nach dem Sieg gegen Norwegen war das deutsche Duo auch gegen die Teams aus Serbien und den Niederlanden erfolgreich und nimmt es nun im Halbfinale mit Ali Özturk, Suleyman Vural und Hamza Caliskan aus der Türkei auf.
Erst heute griffen Juliane Wolf, Stephanie Grebe und Corinna Hochdörfer in den Wettbewerb der Wks 6-8 ein – und feierten mit ihrem 2:0 Sieg gegen die Einzel-Europameisterinnen der WKs 6 und 7 aus Russland einen gelungenen Auftakt. Gegen Schweden machten die deutschen Damen den Einzug ins Halbfinale dann mit einem weiteren 2:0 Sieg perfekt. Auf dem Weg ins Endspiel gilt es nun am Dienstag die Norwegerinnen zu bezwingen, die mit Aida Dahlen die Europameisterin der WK 8 in ihren Reihen haben.
Für Marlene Reeg und Lena Kramm ging es im heutigen Spiel gegen Ungarn um alles – auf den Sieger wartete das Halbfinale, auf den Verlierer das Aus. Die beiden Youngster ließen sich davon aber nicht unter Druck setzen und holten mit einer tollen Teamleistung zuerst den Sieg im Doppel, bevor sich die 17-jährige Reeg gegen die in der Weltrangliste zwei Plätze vor ihr gelistete Bettina Bicsak durchsetzte. Um ins Finale einzuziehen, müssten Reeg und Kramm nun an den Polinnen mit der Vize-Europameisterin der WK9, Karolina Pek vorbei.
Sandra Mikolaschek und Lisa Hentig spielen in einer Fünfergruppe um den Europameistertitel der WKs 4-5. Nachdem sie gegen Russland verloren hatten, unterlagen sie auch den an Position Eins gesetzten Serbinnen. Doch noch ist nichts verloren: Mikolaschek/Hentig treffen nun als Nächstes auf Großbritannien. Sollten sie dieses Aufeinandertreffen siegreich gestalten und auch das letzte Spiel gegen die Sloweninnen gewinnen, ist noch immer der Gewinn der Bronzemedaille möglich.
Vorbei sind die Europameisterschaften hingegen für Yannik Rüddenklau und Joshua Wagner. Doch die beiden haben sich am Montag teuer verkauft: In einem äußerst engen Spiel setzten sich der 20-jährige Hesse und der 22-jährige Saarländer am Morgen gegen Polen durch – Rüddenklau gewann das entscheidende letzte Einzel im fünften Satz mit 12:10. Und auch gegen die favorisierten Schweden zeigten sie eine starke Leistung, Wagner konnte sein Einzel gegen Andersson sogar gewinnen – Doch am Ende reichte es nicht.
„Wir haben heute einen sehr guten Tag erwischt“, freut sich Bundestrainer Volker Ziegler. „Von sechs Teams stehen vier bereits im Halbfinale, eine weitere Medaille ist noch möglich. Auch Yannik und Joshua können erhobenen Hauptes die Halle verlassen, sie haben heute tolles Tischtennis gezeigt.“
Tag 6
Besser hätte der vorletzte Wettkampftag der Europameisterschaften im slowenischen Lasko für das DBS-Team nicht laufen können: In allen vier Halbfinals mit deutscher Beteiligung setzten sich die Athleten von Bundestrainer Volker Ziegler durch und spielen nun am Mittwoch um Gold. Und auch Sandra Mikolaschek und Lisa Hentig gewannen gegen die favorisierten Britinnen und können nun morgen mit einem Sieg gegen die Sloweninnen nach Bronze greifen.
Den Auftakt machten am Tag der deutschen Einheit zwei deutsche Damen-Duos: Marlene Reeg und Lena Kramm standen im Semifinale der WKs 9-10 den Polinnen Karolina Pek und Katarzyna Marszal gegenüber. Es war klar, dass das Doppel spielentscheidend sein würde, denn im Einzel stellte die Vize-Europameisterin der WK 9 doch eine sehr hohe Hürde dar. Und so gingen Reeg und Kramm mit voller Konzentration in die Begegnung und konnten das Doppel mit einem kämpferischen Auftritt für sich entscheiden. Kramm verlor danach zwar gegen Pek, doch dafür holte Reeg nach dieser einkalkulierten Niederlage gegen Marszal, der Silbermedaillen-Gewinnerin der WK 6, den Siegpunkt zum Einzug ins Finale. Dort treffen die jungen Deutschen am Mittwochmorgen auf das Team aus der Türkei, welches sich im zweiten Halbfinale gegen Dänemark durchsetzte.
Auch für Sandra Mikolaschek und Lisa Hentig (Wks 4-5) lief es am Dienstag nach zwei Niederlagen zum Auftakt besser: Souverän besiegten sie Sue Gilroy und Megan Shackleton aus Großbritannien mit 2:0 und spielen somit am Mittwoch gegen die Lokalmatadorinnen aus Slowenien um die Bronzemedaille.
Am Nachmittag ging es dann auch für Valentin Baus und Jan Gürtler in der WK 5 um den Einzug ins Finale.
Der Bochumer und der Berliner trafen im Halbfinale auf die Türkei und entschieden das hochklassige Spiel mit 2:0 für sich. Bemerkenswert ist, dass Valentin Baus nach einem für ihn enttäuschend
verlaufenen Einzelwettbewerb nun gegen den Europameister der WK 5, Ali Özturk, gewinnen konnte. Im Finale warten die Franzosen Nicolas Savant-Aira und Alexandre Delarque auf die beiden
Deutschen.
Der Tag in Lasko endete genauso erfolgreich, wie er begonnen hatte. In der WK 3 sind Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle mit ihrer Mission Titelverteidigung auf einem guten Weg: Sie zogen am Abend mit einem glatten Sieg gegen die Österreicher Egon Kramminger und Manfred Dollmann ebenfalls ins Finale ein, wo sie am Mittwochmittag auf das Team der Ukraine treffen.
Juliane Wolf, Stephanie Grebe und Corinna Hochdörfer hatten es in den WKs 6-8 auf dem Weg ins Endspiel mit Norwegen zu tun. Nach einem 1:2 Rückstand im Doppel drehten Wolf und Grebe das Spiel und holten den ersten Punkt auf ihre Seite. Im Anschluss zog Juliane Wolf erneut den Kürzeren gegen die Europameisterin der WK 8 Aida Dahlen, doch Stephanie Grebe brachte den Finaleinzug mit einem 3:0 gegen Nora Korneliussen unter Dach und Fach.
„Zu diesem Tag fallen mir nur zwei Worte ein“, so Bundestrainer Ziegler. „Einfach perfekt!“