Dreimal Gold, Silber und Bronze: Deutsches Para-Tischtennis-Team dominiert bei Elite-Turnier in Frankreich
Das deutsche Para-Tischtennisteam hat beim ITTF World Para Elite Turnier in Yvelines (Frankreich) ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Mit drei Goldmedaillen durch Paralympics-Siegerin Sandra Mikolaschek, Valentin Baus und Thomas Schmidberger, Silber durch Björn Schnake und dem Bronzegewinn von Juliane Wolf unterstrich die Mannschaft von Bundestrainer Volker Ziegler ihre internationale Spitzenposition.
„Knapp einen Monat vor der Europameisterschaft war dieses Turnier eine gute Gelegenheit, wichtige Weltranglistenpunkte zu sammeln, aber auch eine gute Standortbestimmung“, sagte Ziegler, der sich über das überragende Ergebnis freute, trotzdem aber noch Arbeit vor sich und seinem Team sieht: „Wir haben uns noch nicht in Topform präsentiert, aber dennoch gewonnen.“
Besonders Mikolaschek und Baus machten es spannend. Beide benötigten in ihren Finalspielen jeweils fünf Sätze und setzten sich nur knapp gegen ihre Kontrahent*innen durch. Ziegler lobte an dieser Stelle insbesondere den Kampfgeist: „Das zeichnet beide aus: Auch wenn spielerisch nicht alles rund läuft, behalten sie in den entscheidenden Situationen die Nerven.“
Mikolaschek, Baus und Schmidberger feiern
Sandra Mikolaschek sicherte sich den Titel in der Wettkampfklasse 4–5 der Damen. In einem hochklassigen Finale behielt sie gegen Alexandra Saint-Pierre (Frankreich) die Nerven und gewann mit 3:2 (11:7, 7:11, 11:5, 8:11, 13:11). Mikolaschek feierte bereits ihren dritten Elite-Turniersieg in diesem Jahr, nach ihren Erfolgen in Slowenien und Brasilien.
Auch bei den Herren (WK 4–5) ging Valentin Baus im Finale über die volle Spieldistanz. Gegen den Japaner Kazuki Shichino entwickelte sich ein packendes Duell, das Baus schließlich mit 3:2 (11:7, 9:11, 7:11, 11:6, 13:11) knapp für sich entschied. Auch für Baus war es nach seinen Triumphen in den USA und Brasilien der dritte Elite-Titel 2025.
Für den dritten deutschen Goldmoment in Frankreich sorgte Thomas Schmidberger in der Wettkampfklasse 3. Er behauptete sich gegen den US-Amerikaner Jenson Van Emburgh mit 3:1 (11:8, 6:11, 11:7, 14:12). Für Thomas Brüchle hingegen war im Viertelfinale gegen den Iren Colin Judge Schluss (1:3).
Silber und Bronze runden das starke Ergebnis ab
Mit Björn Schnake erreichte sogar noch ein vierter deutscher Starter das Finale in der Klasse 7, allerdings blieb er dort gegen den Briten William Bayley beim 0:3 (9:11, 4:11, 5:11) ohne Chance. Sein Abschneiden war dennoch ein großer Erfolg: „Björns Finaleinzug war eine Riesenleistung“, betonte Bundestrainer Ziegler und verwies auf Schnakes 3:0 gegen Jean Paul Montanus im Halbfinale, dem ersten Sieg gegen den Niederländer überhaupt.
Juliane Wolf komplettierte mit ihrem dritten Platz (WK 8) den deutschen Medaillenregen. Sie verpasste gegen die Japanerin Yuri Tomono zwar den Finaleinzug, freute sich aber über Bronze. Stephanie Grebe (WK6) musste sich gegen Katarzyna Marszal aus Polen bereits im Viertelfinale nach fünf Sätzen geschlagen geben (2:3). Die anderen deutschen Starter*innen Jana Spegel, Nina Reck, Marlene Reeg, Mio Wagner, Jan Reinig und Benedikt Müller kamen nicht über die Gruppenphase hinaus.
Mit drei Titeln, einer Silber- und einer Bronzemedaille gehörte Deutschland zu den erfolgreichsten Nationen des Turniers. Insbesondere Mikolaschek, Baus und Schmidberger unterstrichen in der Elite-Serie einmal mehr ihre Qualität und sendeten in der bereits laufenden Qualifikationsphase für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zugleich das nächste starke Signal. Denn: Veränderte Qualifikationsrichtlinien für die WM machen jedes Turnier entscheidend – nur die Punkte im einjährigen Qualifikationszeitraum vor der WM zählen. Jeder Sieg bringt die deutschen Athlet*innen einer Teilnahme damit einen großen Schritt näher.
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