Wolf und Grebe sichern erste EM-Medaillen: Nachwuchs-Trio überzeugt
Bei den Para Tischtennis-Europameisterschaften im schwedischen Helsingborg (20. bis 25. November) haben Juliane Wolf (WK 8) und Stephanie Grebe (WK6) die ersten deutschen Medaillen für das deutsche Team bereits sicher. Darüber hinaus haben sieben weitere Athlet*innen den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Insbesondere der Nachwuchs hat positive Akzente gesetzt.
Allen voran das Trio Maike Bannuscher (WK8), Kyra Liepach (WK4-5) und Jan Reinig (WK9), das sich nach erfolgreicher Gruppenphase bis ins Viertelfinale spielte. „Die Drei haben ziemlich für Furore gesorgt“, betonte Bundestrainer Volker Ziegler und hob die spielerische Leistung der jungen Generation hervor. „Wir haben einige Nachwuchsspielerinnen und Spieler mit zur EM genommen, die Wettkampfpraxis sammeln sollten und ihnen das Vertrauen geschenkt – und sie haben mindestens die Sitzung bestätigt und es mit sehr guten Auftritten zurückgezahlt.“
Eine, die in Helsingborg von sich reden machte, ist Maike Bannuscher. Die 18-Jährige zog nach einem 3:0 gegen die Französin Thu Kamkasomphou und einer Niederlage (1:3) gegen die Britin Grace Williams als Gruppenzweite ins Viertelfinale am Samstag (11.30 Uhr) ein. Dort trifft sie auf die Niederländerin Frederique van Hoof. Kyra Liepach sicherte sich ebenfalls als Zweitplatzierte ihrer Gruppe ihre Teilnahme an der Runde der besten Acht. Dort wartet um 10 Uhr die Britin Megan Shackleton. Auch Jan Reinig spielte stark auf. Als Gruppenzweiter bekam er es im Achtelfinale mit dem Portugiesen Jose Nuno Pontes Brandao zu tun und beeindruckte mit einem selbstbewussten und überzeugenden 3:0-Erfolg. Nach dreimal 11:5 in Sätzen war für Reinig nach Viertelfinale perfekt. Gegner um 10.45 Uhr ist Ander Cepas aus Spanien.
Marlene Reeg (WK10), Janina Sommer und Jana Spegel (beide WK 1-2) kämpfen am Samstag noch ums Weiterkommen. Für Andrei Gabriel Soare (WK 3), Nikolai Sommer (WK4-5), Mio Wagner (WK10), Tiziana Oliv (WK7), Nina Reck (WK8) war hingegen nach den Gruppenspielen Schluss.
Björn Schnake (WK7) und Benedikt Müller (WK6) kamen nicht über das Achtelfinale hinaus. Müller unterlag 1:3 gegen Haris Eminovic aus Bosnien und Herzegowina, für Schnake kam das Aus nach einem 0:3 gegen den Spanier Gonzalo Rodriguez.
In Topform präsentierten sich auch die Rollstuhltischtennisspieler*innen im deutschen Team. Ohne Satzverlust holte sich Einzeltitelverteidiger Thomas Schmidberger den Gruppensieg. Brüchle zog ebenfalls als Gruppenbester in die K.o.-Runde ein. Dort hatten beiden ein Freilos im Achtelfinale und spielen somit am Samstag um den Einzug in die Runde der letzten Vier. Schmidberger trifft um 13 Uhr auf den Rumänen Ioan Dirlea, Brüchle bekommt es zeitgleich mit dessen Landsmann Dacian Makszin zu tun.
Schmidbergers Doppelpartner Valentin Baus, mit dem er in Paris Paralympics-Silber gewann, hatte etwas Mühe zum Auftakt. Seine 1:3-Niederlage gegen den Franzosen Emeric Martin hatte auf den Achtelfinal-Einzug allerdings keine Auswirkungen. Der Spieler von Borussia Düsseldorfer bezwang dort souverän den Briten Jack Hunter Spivey 3:0 und spielt am Samstag (10.45 Uhr) gegen den Norweger Tommy Urhaug um einen Platz im Halbfinale. Auf dem Weg zu ihrem ersten EM-Titel muss Sandra Mikolaschek im Viertelfinale gegen die Französin Flora Vautier gewinnen (10 Uhr).
„Der Auftakt mit zwei Medaillen ist gemacht. Wir sind guter Dinge, dass unsere Athlet*innen in der K.o-Phase weitere Ausrufezeichen setzen können“, sagt Ziegler.
264 Spielerinnen und Spieler aus 37 Ländern nehmen an der sechstägigen EM teil, bei der Einzelwettbewerbe in elf und Doppelwettbewerbe in zehn Klassen ausgetragen werden.