Para Tischtennis-EM: „Gut vorbereitet, um Medaillen zu gewinnen“
Mit 19 Athletinnen und Athleten startet die deutsche Nationalmannschaft bei den Para Tischtennis-Europameisterschaften im schwedischen Helsingborg (20. bis 25. November). Mit Thomas Schmidberger und Valentin Baus wollen zwei Europameister dabei ihren Einzel-Titel verteidigen. Neben den Arrivierten erhalten außerdem talentierte Nachwuchsspieler*innen mit Perspektive für die Spiele in L.A. 2028 und Brisbane 2032 die Chance, sich im nach-paralympischen Jahr international zu beweisen.
Bundestrainer Volker Ziegler sieht die EM vor allem als wichtigen Schritt der Vorbereitung auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in Thailand. „Wir wollen möglichst starke Leistungen zeigen. Ich freue mich über jeden EM-Titel, denn jeder Triumph sichert zugleich das WM-Ticket“, sagt Ziegler, der seine Mannschaft trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in diesem Jahr für diese Europameisterschaft gewappnet sieht. Para Tischtennis sieht sich mit tiefgreifenden Reformen im internationalen Wettkampfsystem konfrontiert. Nicht nur, dass zu Jahresbeginn neue Wettkampfformate eingeführt wurden, veränderte Qualifikationsrichtlinien für die Weltmeisterschaft machen jedes Turnier entscheidend – denn nur die Punkte im einjährigen Qualifikationszeitraum vor der WM zählen. Mehr Punkte bedeuten einen besseren Weltranglistenplatz.
Nur deshalb ist es zu erklären, dass sechs deutsche Athlet*innen unmittelbar vor der EM noch ein Turnier in Ägypten spielen und ohne Pause auf direktem Weg nach Schweden weiterfliegen. Elite-Turniere bringen mehr Punkte als beispielweise die EM. „Ein Jahr vor der WM müssen wir der Qualifikation bereits Priorität einräumen. Wir beklagen uns aber nicht über diese Regularien, sondern machen das Beste daraus“, betont Ziegler, der hofft, dass sich seine Athlet*innen nach 28 Grad in Ägypten schnell in Skandinavien akklimatisieren.
In Thomas Schmidberger (M3) und Valentin Baus (M4-5) treten auch zwei Einzel-Europameister in den Rollstuhlklassen an, die ihre Titel verteidigen möchten: Schmidberger hofft auf seinen vierten Europameistertitel in Folge. Sein Düsseldorfer Teamkollege Baus gewann 2019 zum ersten Mal die EM und will zum dritten Mal in Serie siegen. Auch im Doppel haben die beiden Silbermedaillen-Gewinner von Paris als Duo viel vor. Paralympics-Siegerin Sandra Mikolaschek möchte erstmals den EM-Titel gewinnen. Am Bundesstützpunkt in Düsseldorf hat die Nationalmannschaft zuletzt in einem Lehrgang am Feinschliff gearbeitet. Eine Prognose will Ziegler aufgrund der schwierigen Ausgangssituation allerdings nicht abgeben. „Diese EM ist noch dazu sehr spät im Jahr. Ich sehe das Team aber gut vorbereitet, um Medaillen zu gewinnen.“
Infos zum Turnierplan und den Ergebnissen gibt es hier.
Das deutsche Team (mit Wettkampfklassen):
Einzel:
Thomas Brüchle (M3), Thomas Schmidberger (M3), Andrei Gabriel Soare (M3), Valentin Baus (M4-5), Nikolai Sommer (M4-5), Benedikt Müller (M6), Björn Schnake (M7), Jan Reinig (M9), Mio Wagner (M10); Janina Sommer (W1), Jana Spengel (W2), Kyra Liepach (W4-5), Sandra Mikolaschek (W4-5), Stephanie Grebe (W6), Tiziana Oliv (W7), Maike Bannuscher (W8), Nina Reck (W8), Juliane Wolf (W8), Marlene Reeg (W10).
Doppel:
MD14: Müller/ Schnake; MD8: Schmidberger/ Baus; Brüchle/Sommer; WD10: Spegel/ Mikolaschek; WD14: Grebe/ Wolf; WD20: Reck/ Reeg
Mixed:
XD7: Brüchle/ Mikolaschek; Sommer/ Spegel; XD10: Soare/ Liepach; XD14: Müller/ Reck; Schnake/ Grebe; XD20: Wagner/ Wolf; Reinig/ Reeg